Eierbier

Oma Käthe Lenharts Rezept für das Eierbier ist wunderbar schlicht und damit alltagstauglich: Bier und Milch auf kleiner Stufe erwärmen. Dann von der Platte nehmen und vorsichtig das Ei unterrühren und viel Zucker und Zimt zugeben. Damit es noch besser gegen Erkältungen hilft, ersetze ich den Zucker durch Honig und würze mit Ingwersaft. Das Aufschlagen von Sahne und Ei mit dem elektrischen Handmixer ergibt einen stabilen, dekorativen Schaum.

Für das Foto hat mir eine Nachbarin einen kleinen Glaskrug geliehen. Sie bekam ihn Ende der Siebzigerjahre als rustikales Geschenk vom Gasthof Gockel, in dem sie geheiratet hatte. Das Glas war so schlicht, dass der gute Krug für den Gebrauch zum Trinken geeignet war, und doch so edel glänzend, dass er auch für die Vitrine zur Dekoration dienen konnte und so den Hochzeitsgasthof über die Jahre in Erinnerung hielt. In Franken heißt ein solcher Krug von einem halben Liter Volumen „Seidel“. Ein „Seidla“ ist im fränkischen Raum die gängige Einheit des Bierausschanks. Und die Katze der Wirtsleute der Wirtschaft am Kommunbrauhaus im Fränkischen Freilandmuseum wird auch „Seidla“ gerufen.

Foto und Text: Margarete Meggle-Freund

Das Foto ist Teil des Beitrages „Eierbier
Fastenspeise, Flip und Festtagstrank“ meiner  Kulinarikserie für das Fränkische Freilandmuseum Bad Windsheim.

In der Kulinarikserie des Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim finden sich alte und erneuerte Rezepte mit Zutaten aus Franken, einfach und alltäglich, oder auch einmal aufwendigere, kreative Rezepte mit kulturhistorischem Hintergrund.

© Dr. Margarete Meggle-Freund und Dr. Martin Meggle-Freund

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